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taz: Unsere Betten brennen

Kommentar von Nick Raimer in der taz: Waldbrände befeuern Klimakrise: Unsere Betten brennen:

In Südfrankreich, am Ural, in Kanada, in Sibirien oder südlich von Berlin: In diesem Jahr brennen die Wälder schon im Frühling auf der Nordhalbkugel. Eigentlich kein Wunder: Die Dürren der Jahre 2018, 2019, 2020 und 2022 haben die Wälder ausgetrocknet, was Brände wahrscheinlicher macht und sich schneller ausbreiten lässt.

[…]

Gleichzeitig heizen diese Brände die Erdatmosphäre weiter an, denn abbrennende Bäume geben jenen Kohlenstoff als Treibhausgas wieder frei, den sie zuvor dank Jahrhunderte langer Photosynthese zu Holz umgebaut hatten.

[…]

Doch statt die [Gestaltungskraft] zu nutzen, bauen wir mit Flüssigerdgashäfen eine neue fossile Infrastruktur auf, diskutieren über „Technologie-Offenheit“ oder den „Heiz-Hammer“. Schon 1987 fragte die Band Midnight Oil in einem Song: „Wie können wir schlafen, während unsere Betten brennen?“ Während unsere Wälder brennen, schlafen wir jedenfalls seelenruhig weiter.

Angesichts dieser Waldbrände (und dieser Bilder) ist es schwer nicht zu verzweifeln über den Klimawandel die Klimakrise die Klimakatastrophe in die wir immer weiter, immer tiefer hineinlaufen – sehenden Auges. Unsere Betten stehen in Flammen!